„Wenn wir damals gewusst hätten, wie man es richtig macht, wäre uns mancher Ärger erspart geblieben.“ Das stellte nach dem Hochwasser 2013 nicht nur die ein oder andere Feuerwehr, sondern auch mancher betroffener Bürger fest. In Stephansposching traten einige der Betroffenen daher an die Feuerwehr heran, ob man nicht gemeinsam mit den Anwohnern des Flutbereichs eine Fortbildung zum Thema Hochwasserabwehr durchführen könne. Diese Idee wurde von der FF Stephansposching gerne aufgenommen und Samstag, 4.10.2014 fand dann die ganztägige Übung als Gemeinschaftsprojekt von THW, Feuerwehren und Anwohnern statt.
Durch einen Kontakt zum THW Deggendorf erfuhr auch der Bayerische Rundfunk von der Aktion. Von der Initiative der Bürger begeistert begleitete dann ein Kamerateam mit Reporter Martin Breitkopf diesen Tag, um einen entsprechenden Bericht für die Abendschau zu erstellen.
Über Wochen hinweg bereiteten Andreas Pöschl, stellvertretender Kommandant der FF Stephansposching, und Thomas Hiendl, Zugführer des THW Deggendorf die Übung vor, planten die verschiedenen Stationen, organisierten Material, mobilisierten Ausbilder und kümmerten sich um die Einladung von Anwohnern und Hilfskräften.
Am Morgen des 4. Oktober 2014 konnten die Organisatoren dann ca. 70 Teilnehmer in der Kiesgrube der Fa. Hacker bei Fehmbach begrüßen. Neben Teilnehmern aus 9 Feuerwehren und 2 THW-Ortsverbänden waren auch Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes, der Feuerwehr-Landkreisführung, der THW-Geschäftsstelle Straubing, Stephansposchings Bürgermeisterin Jutta Staudinger und einige interessierte Bürger anwesend.
An vier verschiedenen Stationen lernten die Teilnehmer verschiedene Möglichkeiten der Sandsackbefüllung aktiv kennen und erfuhren auch, wie man Sandsäcke auf Paletten verlastet, um einen effektiven und möglichst stabilen Transport zu ermöglichen. Auch die Besonderheiten der verschiedenen Sandsacktypen und die Eigenheiten bei Lagerung und Verbau wurden den Kameradinnen und Kameraden näher gebracht. Hierbei wurden dann, wie auch im weiteren Verlauf des Tages, immer wieder wertvolle Erfahrungen und Anekdoten ausgetauscht.
Nach einer Präsentation über die Gefahren beim Hochwassereinsatz im Feuerwehrgerätehaus Stephansposching stärkten sich die Übungsteilnehmer beim Mittagessen, das von der Gemeinde Stephansposching beigesteuert wurde. Im Anschluss daran begaben sich alle Teilnehmer zu den vorbereiteten Stationen im Forellenweg. Da insbesondere für Betroffene auch der richtige Verbau der Sandsäcke wichtig ist, fanden sich auch fast alle eingeladenen Anwohner bei den entsprechenden Übungen ein.
Bei einer Station lernten die Anwesenden, wie ein Behelfsdamm möglichst stabil erstellt werden kann, welche Rahmenbedingungen hierbei zu beachten sind und welche Tricks und Kniffe hilfreich sind. Ein derartiger Behelfsdamm wird z. B. eingesetzt, um über Senken eintretendes Wasser abzuschirmen. Aber auch für Situationen, in denen eine minimale Erhöhung des Geländes oder eines Dammes erfolgen muss, können die hier trainierten Verfahren zum Verbau der Sandsäcke genutzt werden.
Die Gefahren des elektrischen Stroms bei überfluteten Kellern wurden bei einer zweiten Übung anschaulich gemacht. Durch eine überflutete Steckdose kann das Wasser zum Kochen kommen und eine fehlerhafte Elektroinstallation führt beim vorschnellen Betreten eines überfluteten Kellers zum eventuell tödlichen Stromschlag. Außerdem erklärten die Ausbilder die enorme Gefahr, die mit zwanghaft wasserfrei gehaltenen Kellern in Flutgebieten einhergeht – hier kann es zu enormen Schäden kommen, die sogar zum notwendigen Abriss eines Hauses führen können. Weiterhin wurde die Abdichtung von Türen mit Hilfe von Folien und Sandsäcken geübt.
Sollte ein Damm durch Aufweichen und austretendes Wasser geschädigt werden, so müsste in einem derartigen Fall eine Deichbewehrung erstellt bzw. eine Quellkade aufgebaut werden. Die notwendigen Schritte hierfür wurden an einer dritten Station erklärt und geübt. Hier war es vor allem ausschlaggebend, das austretende Wasser kontrolliert abfließen zu lassen, so dass keine weitere Schädigung des Dammes erfolgt.
- Der Behelfsdamm nimmt langsam Formen an
- Lothar ließ das Nebengebäude mit Sandsäcken sichern
- Sandra zeigte die Gefahren des elektrischen Stromes anhand von Experimenten
- Die Dammbewehrung erhält zustätzliche Drainage-Leitungen
Im gesamten Verlauf der Übung zeigten sich die Teilnehmer hoch motiviert und brachten auch ihre eigenen Erfahrungen mit ein. Das Fernsehteam rund um Martin Breitkopf hielt nicht nur die Aktivitäten in Ton und Bild fest, sondern erfuhr durch zahlreiche Fragen und in mehreren Interviews auch viel über die Hintergründe und die Erwartungshaltung dieser Aktion. Die Rückmeldungen waren sowohl von Feuerwehr und THW, als auch von der anwesenden Bevölkerung durchwegs positiv. Auch die anwesenden überörtlichen Führungskräften der Feuerwehr zeigten sich begeistert über die gelungene Veranstaltung. Daher sollte die Idee auch fortgeführt und eine derartige Aktion eventuell auch in anderen Bereichen des Landkreises wiederholt werden.
Die Ausstrahlung des Fernsehberichtes ist im Rahmen der Abendschau am Mittwoch, 15.10., ab 17:30 Uhr im Bayerischen Fernsehen vorgesehen.
Wir bedanken uns besonders:
- Bei der teilnehmenden Bevölkerung für die initiale Idee und die engagierte, aktive Mitarbeit bei der Übung
- Bei den THW-Ortsverbänden Deggendorf und Bogen für die (gewohnt) gute Zusammenarbeit bei der Planung und Durchführung der Aktion, die Unterstützung mit Material und Gerätschaften, die Übernahme der Ausbildung an den meisten Stationen und den fruchtbaren Kontakt zum Bayerischen Rundfunk
- Bei den Feuerwehren aus Aholming, Altenufer, Arbing, Deggendorf, Niederalteich, Oberpöring, Pankofen und Steinkirchen, sowie der Arbeitsgruppe Hochwasser für die interessierte und engagierte Teilnahme
- Beim Wasserwirtschaftsamt Deggendorf für die Beisteuerung von Material, Ausbildungsunterlagen und weiterführenden Informationen
- Bei der Gemeinde Stephansposching für die Übernahme der Verpflegung
- Bei der Fa. Hacker für die Überlassung von Sand und Kiesgrube für die Übung
- Beim Bayerischen Rundfunk für die einzigartige Möglichkeit, unser gemeinsames Engangement auch einer größeren Bevölkerungsgruppe vorstellen zu können
- Bei allen Helfern der FF Stephansposching, die auch im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben
- Bei Michael Pammer, THW Deggendorf und allen anderen, die Fotos zur Verfügung gestellt haben
- Am frühen Morgen lag noch dichter Nebel über der Kiesgrube
- Andreas Pöschl und Thomas Hiendl begrüßten die Teilnehmer
- Ein ehemals verbauter Sandsack ist nach 1 Jahr nur noch in einer Tüte zu transportieren
- Vorbesprechung der Fernsehaufnahmen
- Gemeinsam wird zugedrillt
- Die Stimmung war gut
- Rein in den Sack
- Bürgermeisterin Jutta Staudinger zeigte sich an der Übung sehr interessiert
- Die Sandsäcke wurden fast im Akkord gefüllt
- Kurze Vorbesprechung des Fernsehteams mit der „Zivilbevölkerung“
- Dann wurde der Ablauf gefilmt
- Martin Breitkopf modertierte die Sandsackbefüllung an
- Martin vom BR ließ Katrin zum Test schon mal schaufeln
- Auf was warten wir?
- Katrin wird um ein Statement gebeten
- Auch Alois wurde als Mitinitiator von Martin Breitkopf interviewt
- Die Übung war für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung
- Wer kann es wohl am besten?
- An den verschiedenen Stationen wurden die Sandsäcke befüllt und verlastet
- Josef traute der Füllhöhe nicht ganz
- Manchmal ging es zu wie in einem Ameisenhaufen
- Lothar und Michael schaufelten Sand in die Befüllanlage
- Auch bei dieser Station wurde mitgefilmt
- Auch die Jugendfeuerwehrler waren mit Eifer bei der Sache
- Johannes war nicht zu bremsen
- Mit umgebauten KG-Rohren lassen sich Sandsäcke einfach befüllen
- Vernähte Säcke lassen sich später leichter verbauen
- Zu jedem Sandsack ein Lächeln
- Hans hält, Martin verdrillt
- Auch Bürgermeisterin Jutta Staudinger packte mit an
- Lothar füllte auch hier die Säcke
- Die Befüllanlage wird vom Kipper oder Lader aus mit Sand beschickt
- Ja, macht Spaß
- War der Rhythmus gefunden, ging es mit der Befüllanlage schnell
- Hans gab Johannes und Josef einen Nähkurs
- Nach dem Nähen wurden die Säcke aufgerichtet
- Auch Paletten wollen verwaltet werden
- Anhand der Palette sieht man die Größe des Laders
- Die Paletten wurden mit Folie eingebunden
- Wieder ein neuer Sack
- Die Kamera hielt immer fleissig drauf
- Hans in seinem Element
- Immer in Abfuhrbereitschaft
- Fertig!
- Theoretische Unterweisung und Mittagessen fanden im Feuerwehrgerätehaus statt
- Markus schulte Unfallverhütung und Sicherheitsgrundlagen
- Martin Breitkopf zeigte Bilder vom Hochwasser als Vergleich
- Erst mal gab es theoretische Grundlagen
- Eifrig wurden die Sandsäcke weitergereicht
- Auch am Nachmittag wurde noch gelacht
- Der Folienverbau will gelernt sein
- Die Folie dichtet den Damm zusätzlich ab
- So hoch könnten wir bei der Bauweise kommen
- Bürgermeisterin Jutta Staudinger läßt sich von Hans den Damm erklären
- Auch viele Anwohner ließen sich von Hans den Aufbau erklären
- Sandra erklärte die Gefahren eines leeren Kellers bei Hochwasser
- Auch die Gefahren des elektrischen Stroms wurden von Sandra gezeigt
- Die Steckdose erhitzte das Wasser bis zum Kochen
- Mit der Wärmebildkamera wurde die Hitzeentwicklung verfolgt
- Die „Hausverteidigung“ war für die Anwohner besonders interessant
- Lothar zeigt ein Vergleichsbild vom Hochwasser
- Sandsackketten an allen Stellen
- Mit der Folie wurde die Tür abgedichtet
- Die Basis ist gelegt
- Lothar verstärkt den unteren Teil
- Jeder packte mit an
- Chari erzählt von seinen eigenen Erfahrungen beim Hochwasser
- Andreas stellt die Förderleistung der verschiedenen Pumpen dar
- Wolfgang erklärt den Aufbau einer Quellkade
- Im Zick-Zack werden die Säcke weitergereicht
- Mit vielen Helfern sind die Säcke schnell transportiert
- Über die Drainage wird schädliches Wasser abgeleitet
- Auch hier werden viele Sandsäcke benötigt
- Nach der Fertigstellung wird besprochen
- Gleich wird wieder gefilmt
- Und Action!
- Unter der Arbeit werden dann Interviews gegeben
- Auch beim Aufräumen wurde fleissig geholfen
- Auch die Kinder arbeiteten mit
- Einige waren schon weg, aber der Rest traf sich noch zum Gruppenfoto