Der Hochwasser-Stiefeltrockner

Der erste Entwurf des "passiven" Stiefeltrockners

Der erste Entwurf des “passiven” Stiefeltrockners

Während des Hochwassers 2013 kam nicht nur das Personal, sondern auch die Einsatzkleidung an ihre Grenzen. Bei so viel Wasser war es kein Wunder, wenn die Kleidung auch mal durchnässt war. Während man Hosen und Jacken einfach zum Trocknen aufhängen und Handschuhe auf die Heizung legen konnte, war das bei Stiefeln um einiges schwieriger.

Die Dauer des Trocknens war extrem hoch und auch die Möglichkeiten des Austauschs waren begrenzt. Daher wurde nach den ersten Tagen schnell klar, dass eine Lösung hierfür gefunden werden musste.

Der erste Entwurf sah ein Gestell vor, auf dem die Stiefel einfach mit Schaft nach unten aufgehängt wurden. Dieses Gestell wurde in der Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses aufgestellt. Doch die Stiefel trockneten sehr langsam. Daher kam am späten Abend des 5. Juni 2013, gegen 23 Uhr die Idee auf, man müsse die Stiefel mit Hilfe eines Gebläses zum Trocknen belüften.

Da der Gartenbauverein Stephansposching über eine Hüpfburg verfügt, wurde zu dieser späten Stunde der Vorsitzende aus dem Bett geholt, um das Gebläse der Hüpfburg im Feuerwehrgerätehaus vorbeizubringen. Ein befreundeter Installateur musste aus seinem Betrieb HT-Rohre und -Bögen holen. Danach konnte es dann losgehen.

Der Stiefeltrockner ist fertig monitiert, in Betrieb und laut

Der Stiefeltrockner ist fertig monitiert, in Betrieb und laut

Auf Basis des bisherigen Trockengestells wurden Düsen in jeden Stiefel gebaut. Nach Mitternacht musste da nochmal die Motorsäge ran – harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen. Unter den skeptischen Augen unserer THW-Freunde nahm der Stiefeltrockner Gestalt an. Und kurz darauf konnte die Trockenanlage dann auch in Betrieb gehen.

Der Erfolg war durchschlagend – auch nasse Stiefel waren nach 2 bis 3 Stunden trocken. Zu Zeiten des Hochwassers ein unverzichtbares Hilfsmittel.