Unterstützung bei der Katastrophe in Rottal/Inn

02.06.2016 – Mit dem Hilfeleistungskontingent Deggendorf in Anzenkirchen

20160602_041447Etwa kurz nach Mitternacht erhielten wir die Nachricht, dass das Hilfeleistungskontingent des Landkreises sich um 04:30 Uhr an der Ackerloh in Deggendorf treffen wird. Die meisten der Beteiligten hatten bis dahin kaum oder gar keinen Schlaf. Nun ging es darum, Gerät und persönliche Ausrüstung zu packen, zu beschriften und zu erfassen und allerlei Formalitäten zu erledigen.

In Deggendorf erhielten wir dann die ersten Informationen; es wurde der Konvoi aufgestellt und über 30 Fahrzeuge machten sich mit Blaulicht auf den Weg nach Pfarrkirchen. Dort beim Feuerwehrgerätehaus angekommen bekamen wir eine kleine Stärkung und weitere Informationen. Dann ging es weiter nach Triftern und von dort wurden wir nach Anzenkirchen beordert. Mittlerweile hatten wir die ersten Eindrücke der Schäden vor Ort.

IMG_20160602_081223235_HDRBeim Feuerwehrgerätehaus in Anzenkirchen hat sich die UG ÖEL um Kontingentsführer KBI Wurzer und KBM Locklair stationiert. Ein Team an Führungskräften sichtete die betroffenen Häuser und erfasste die anstehenden Aufgaben. Das Team UG-ÖEL koordinierte daraufhin die einzelnen Einsatzstellen und verteilte die Aufträge an die einzelnen Fahrzeuge/Feuerwehren/Teams unseres Kontingents. Die FFW Stephansposching bildete zusammen mit Winzer ein Team und wir arbeiteten die Einsatzstellen gemeinsam in toller Zusammenarbeit ab.

Wir hatten Glück, dass wir nur Keller ohne Öl auspumpen mussten, denn an diesen Stellen gab es keinen Ölgeruch/Gestank. Schwierigkeiten bereiteten uns die engen Straßen, die größtenteils durch Aufräumarbeiten blockiert waren und durch unzählige Autos zugeparkt waren – vermutlich von Angehörigen und privaten Helfern. So dauerte es meist einige Zeit, bis wir den nächsten Auftragsort erreichten. Zunehmender Verkehr deutete darauf hin, dass sich auch auswärtige „Gaffer“ auf den Weg gemacht hatten.

Im IMG_20160602_114657771_HDRganzen Ort gab es keinen Strom; wir arbeiteten mit unseren Notstromaggregaten und Chiemsee-Hochwasser-Pumpen bzw. Tauchpumpen. Hilfreich war die intakte Wasserversorgung, so dass man mit dem Gartenschlauch immer wieder den Schlamm/Dreck abwaschen konnte (vor allem an den Wathosen, Händen, Stiefeln, usw).
Als wir mit den ersten drei Kellern fertig waren, bekamen wir im Feuerwehrgerätehaus durch das mitgereiste BRK-Team eine warme Suppe. Auch an einer kleinen Nachspeise (Milky Way, Balisto, usw.) hat es nicht gefehlt.

Die Familien waren alle sehr dankbar. Die Menschen gingen unterschiedlich mit der Situation um. Manche waren verzweifelt und weinten, Kinder waren traumatisiert, manche apathisch und einer hatte sogar in dieser Situation noch Humor und machte Späße („das Beste aus der Situation – hilft ja eh ned…“).

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Einsatzpartnerschaft mit der FF Winzer

Am späten Nachmittag wurde wir nach einer mehr als 12 Stunden-Schicht aus Einsatz genommen. Wir tankten unsere Geräte, Kanister und das Fahrzeug wieder auf und trafen gegen 18 Uhr wieder in Stephansposching ein. Dort wurden dann entsprechende Vorbereitungen für den Einsatz am zweiten Tag getroffen.

 

 

 

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