Neue Beladung “Komfortversorgung” für GW-L1

Für das Plantschbecken wird demnächst noch eine Halterung und ein Kleinkompressor verladen, um Platz zu sparen.

Für das Plantschbecken werden demnächst noch eine Halterung und ein Kleinkompressor verladen, um Platz zu sparen.

Das Gesundheitswesen in Deutschland unterliegt einem ständigen Wandel. Insbesondere bei den Privatversicherten ist eine gesteigerte Erwartungshaltung in Bezug auf Versorgung und Behandlung festzustellen. Die bisher einheitliche Versorgung und Gleichbehandlung aller Betroffenen bei Bränden, Unfällen und anderen Notlagen kann daher von der Feuerwehr in Zukunft nicht mehr so fortgeführt werden.

Aus diesem Grund wurde für den Gerätewagen Logistik 1 die Zusatzbeladung “Komfortversorgung” neu beschafft und verladen. Aufgrund der universellen Einsetzbarkeit bei verschiedensten Schadenslagen wird diese auch die Standardbeladung des GW-L1 darstellen. An einer weiteren Platzoptimierung wird aktuell jedoch noch gearbeitet.

Sonnenschirm und Kopfkissen

Sonnenschirm und Kopfkissen

Zur Beladung “Komfortversorgung” gehören nach EN-010420-14:

  • Mindestens 2 Matratzen (Mindestgröße 190 x 80 cm) als Alternative zur Rettungsdecke. Damit sollten bei Bedarf Lagerungsschmerzen (z. B. durch Bodenunebenheiten) vermieden werden. Außerdem ist durch den höheren Komfort eine generelle Stabilisierung des Zustandes bei Verletzten zu beobachten. Bei der FF Stephansposching wurden zwei Matratzen im Großformat verladen, wobei insbesondere auf Latexfreiheit und antiallergene Oberfläche geachtet wurde.
    Die zusätzlichen Kopfkissen sind eine freiwillige Leistung der FF Stephansposching, stellen aber in unseren Augen einen hohen Komfortgewinn zu moderaten Kosten dar.
  • Sonnenschutz (Sonnensegel mind. 150 x 150 cm oder Sonnenschirm mit mind. 150 cm Durchmesser). Der verlastete Sonnenschirm erfüllt mit seinen 2 Metern Durchmesser die Norm spielend. Ein Zweitschirm (z. B. bei Unfällen mit mehr als einer eingeklemmter Person) ist aktuell in Beschaffung.
  • Trinkwasser (mind. 6 Liter), um bei hohen Außentemperaturen eine Dehydrierung der Verletzten und Beteiligten zu vermeiden. neben einem ganzen Kasten Mineralwasser wurden auch noch 3 weitere Getränkekästen verladen, so dass die Betroffenen zwischen insgesamt 5 verschiedenen alkoholfreien (Wasser, Apfelschorle, Limo weiß, Limo gelb, Spezi) und 3 alkoholischen Getränken (Radler, Helles, Weißbier) wählen können.
  • Betreuungsmaterial für Kinder. Da insbesondere Kindern bei Unfällen und anderen Schadenslagen schnell langweilig wird, sind die Eltern, die den genauen Einsatzverlauf verfolgen wollen, oft durch die quengeligen Kinder genervt. Um die zuschauenden Eltern zu unterstützen, wurden neben dem vorgeschriebenen Sandspielzeug und Kartenspielen auch ein Tretstapler und ein Plantschbecken durch die FF Stephansposching beschafft und verladen. Das entsprechende Wasser kann über die üblicherweise vorhandenen Tanklöschfahrzeuge entnommen werden.
    Das Plantschbecken ist aktuell noch in aufgeblasenem Zustand verladen, jedoch wird hierfür demnächst ein separater Kompressor beschafft, um das Plantschbecken vor Ort aufblasen zu können und den Platzbedarf möglichst niedrig zu halten.
    In größeren Schadenslagen wird zusätzlich von der Gemeinde noch qualifiziertes Personal zur Betreuung abgestellt.
Neben Getränken wurde auch Kinderspielzeug neu beschafft

Neben Getränken wurde auch Kinderspielzeug neu beschafft

Die Beladung “Komfortversorgung” ist durch die Ausrückeordnung bei allen Einsätzen ab Einsatzstichwort Brand 2 bzw. Verkehrsunfall automatisch vor Ort. Der direkte Einsatz kann dann vom Einsatzleiter nach Prüfung der Versichertenkarte angeordnet werden bzw. wird bei mehreren Berechtigten dann eine Verteilung der Mittel nach Verletzungsmuster durchgeführt. Ein direkter Rechtsanspruch auf die volle Komforleistung besteht nach aktueller Gesetzeslage (auch bei Privatversicherten mit Maximaltarifen) nicht.

Die Feuerwehr hofft, mit dieser neuen Normbeladung den Erwartungen der Bevölkerung nach immer umfassenderer Versorgung und maximalem Komfort auch in den schlimmsten Notlagen nachkommen zu können.

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